Wie kann der Standort als Wohnort optimiert werden, damit sich Bevölkerungszahl stabilisiert und die Abwanderung vermieden wird?
In dieser Bachelorarbeit wird die Frage beantwortet, welche Bedürfnisse in der Gemeinde Frutigen bestehen und welche Massnahmen abgeleitete werden können, damit der Standort Frutigen im Vergleich zu anderen Gemeinden verbessert werden kann. Dazu wird eine Situationsanalyse und anschliessend einen Massnahmenplan erstellt. In dieser Arbeit werden hauptsächlich die folgenden Theorien angewendet. Das strategische Standortmarketingkonzept erfolgt nach dem Marketing-Mix von Kühn und Fuhrer (2019). Standortspezifische Grundlagen werden von Gubler und Möller (2006) bezogen. Zur Analyse wurde eine Umfrage an 3'200 Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Frutigen versendet. Erweitert wurde die Datensammlung mit 365 Umfragen, welche an die Weggezogenen der letzten fünf Jahre versendet wurden. Ergänzend wurden sowohl im Vorfeld der Umfrage als auch danach drei Experten zum Thema befragt. Mit einer repräsentativen Rücklaufquote von 13.67% konnten die Fragebogen zur Angebotsanalyse sowie zur Definition der Handlungsempfehlungen eingesetzt werden. Aus der vorgängigen Positionierung, der Gemeinde Frutigen im Vergleich zu anderen Gemeinden, wurde ein Slogan definiert:
«ländliche Zentrumsgemeinde für Jung und Alt».
Für den Massnahmenplan wurde die Altersgruppe von 20 – 40 Jahre als Kernzielgruppe definiert. Anschliessend wurden die Massnahmen in vier Themen aufgeteilt:
Verkehrssituation
verbessern |
·
Umfahrung ·
Temporeduktion |
Begegnungsort schaffen |
·
Revitalisierung
Dorfkern ·
Mehr Cafés und
Restaurants |
Identifikation
stärken |
·
Transparente Politik · Mehr
miteinander statt gegeneinander |
Mehr Angebote für junge Menschen |
·
Label
«Jugendfreundliches Bergdorf» ·
Vereine stärken |
Mit den genannten Massnahmen sollen die in der SWOT-Analyse definierten Stärken ausgebaut werden und die Schwächen eliminiert werden. Damit sollte Frutigen besser konkurrenzfähig sein und zukünftig für mehr Menschen in Frutigen attraktiv sein. Nur so kann die Gemeinde langfristig auf gute Steuerzahlende und ein gutes Dorfklima zählen. Die Attraktivität des Standortes soll aber nicht nur durch finanzielle Ressourcen verbessert werden können, sondern auch mit einem kleinen Budget, wie es in Frutigen der Fall ist, möglich sein. Dazu braucht es vor allem ein gutes Zusammenspiel zwischen der Bevölkerung und den Entscheidungstragenden der Gemeinde.