Welche Auswirkungen hat Remote-Arbeit auf IT-Entwicklungsprojekte, insbesondere auf die Zusammenarbeit und Kommunikation?

Ausgangslage:
Die Digitalisierung und die Pandemie haben Remote Work in IT-Projekten etabliert – mit neuen Chancen, aber auch Herausforderungen. In meiner Bachelorarbeit an der Berner Fachhochschule habe ich untersucht, wie virtuelle Zusammenarbeit funktioniert und worauf es wirklich ankommt.
Problemstellung und Zielsetzung:
Virtuelle Zusammenarbeit bietet zahlreiche Vorteile wie Flexibilität, Zeitersparnis und ortsunabhängiges Arbeiten. Gleichzeitig ergeben sich neue Herausforderungen. Informelle Kommunikation entfällt, Vertrauen muss gezielt aufgebaut werden und interkulturelle Teams stehen häufig vor Verständigungsschwierigkeiten. Besonders in agilen IT-Projekten, die auf kontinuierliche Abstimmung angewiesen sind, wird dies spürbar. Ziel der Arbeit war es daher, herauszufinden, wie Remote Work unter Berücksichtigung technischer, organisatorischer und sozialer Faktoren erfolgreich gestaltet werden kann.
Methode:
Für die Analyse wurde ein Mixed-Methods-Ansatz gewählt. Eine quantitative Online-Umfrage mit 50 Teilnehmenden sowie drei qualitative Interviews mit Fach- und Führungskräften aus dem IT-Umfeld lieferten die Datenbasis. Der Fokus lag auf Kommunikation, Motivation, Produktivität und Führung in virtuellen Teams.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse zeigen: Remote Work wird überwiegend positiv bewertet. Besonders die Flexibilität und Eigenverantwortung wirken sich förderlich aus. Gleichzeitig treten Herausforderungen auf, etwa der fehlende informelle Austausch, soziale Isolation und digitale Ermüdung durch zu viele Meetings.
Zentrale Erkenntnis ist, dass Vertrauen und Teamdynamik aktiv aufgebaut werden müssen. Entscheidend sind klare Strukturen, eine verbindliche Kommunikationskultur und eine Führung, die auf Beziehungspflege statt Kontrolle setzt.
Technologie allein reicht nicht – erfolgreiche Remote-Arbeit braucht auch soziale Qualität.