Transformationsaspekte bei der Einführung einer Microservice- Architektur

Transformationsaspekte bei der Einführung einer Microservice- Architektur
Illustration generiert mit Dall-E 3 von OpenAI

In einer dynamischen Welt der Informationstechnologie sind Microservices nicht mehr nur ein Trend, sondern eine etablierte Methode, um komplexe Softwarearchitekturen effizienter und flexibler zu gestalten. Microservice-Architekturen haben sich dabei als effektive Antwort auf die Beschränkungen traditioneller monolithischer Systeme herauskristallisiert, indem sie diese in modular aufgebaute, unabhängig deploybare Services zerlegen. Diese Umstellung verspricht nicht nur verbesserte Skalierbarkeit und eine entkoppelte Serviceverwaltung, sondern auch eine optimierte Anpassung an sich schnell ändernde Marktbedingungen und Kundenbedürfnisse.

Ziel/Aufgaben

Das Hauptziel dieser Forschungsarbeit war es, eine Richtlinie zu entwickeln, die Unternehmen bei einer solchen komplexen Transformation unterstützt. Angesichts der technologischen und organisatorischen Herausforderungen, die mit der Einführung von Microservices einhergehen, galt es, ein Vorgehensmodell zu entwickeln, das nicht nur die technischen Aspekte, sondern auch die notwendigen kulturellen Anpassungen in Unternehmen berücksichtigt.

Methoden

Um dieses Ziel zu erreichen, wurde eine Kombination aus qualitativen Forschungsmethoden angewandt. Dazu gehörten Literaturrecherchen, Experteninterviews und die Teilnahme an dem Fachforum von SITIC zu API Management. Dabei wurden die beiden wissenschaftlichen Ansätzen Grounded Theory Methodology (GTM) und Design Science Research (DSR) in Kombination verfolgt.

Die GTM wurde angewendet, um Theorien aus dem gewonnenen Wissen selbst abzuleiten, ohne von vorherigen Annahmen oder theoretischen Modellen auszugehen. So wurde versucht, ein Verständnis für die spezifischen Transformationsaspekte bei der Einführung von Microservice-Architekturen zu entwickeln.

DSR wurde verwendet, um praktische Problemlösungen zu entwickeln. Im Fokus standen hierbei die Erstellung sowie die Implementierung der Theorien in realen Anwendungsszenarien. Dieser Ansatz ermöglichte eine systematische Untersuchung des "Problem Space" und "Solution Space", indem konkrete Probleme identifiziert und durch die Entwicklung theoretisch fundierter Lösungen adressiert wurden.

Ergebnisse

Die Forschungsergebnisse verdeutlichen, dass die Implementierung von Microservices über eine einfache Technologieadaption hinausgeht. Sie erfordert vielmehr eine ganzheitliche Neugestaltung der IT-Strategie, einschliesslich der Organisationsstrukturen und der Unternehmenskultur. Wichtig ist hierbei die Förderung einer agilen Kultur und die Implementierung von DevOps-Praktiken, die eine kontinuierliche Integration und schnelle Anpassungsfähigkeit ermöglichen. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass Schulung und Weiterbildung kritisch sind, um die Kompetenzen der Mitarbeiter entsprechend den neuen technologischen Anforderungen weiterzuentwickeln.

Es wurde zudem ein praxisnahes Vorgehensmodell in BPMN modelliert, das neben technischen auch strategische und kulturelle Ansätze darstellt, die zur erfolgreichen Umsetzung einer Microservices-Architektur erforderlich sein können. Das Modell dient als Orientierungshilfe für Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur modernisieren möchten und bereits evaluiert haben, ob eine Microservice-Architektur in ihrem Fall die richtige Entscheidung dafür ist.

Vorgehensmodell als Orientierungshilfe in BPMN modelliert