Sind Soziale Medien als Disastertools in der Schweiz angekommen?

Sind Soziale Medien als Disastertools in der Schweiz angekommen?
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Naturkatastrophen treten von Jahr zu Jahr immer häufiger auf und sind auch in der Schweiz immer spürbarer. Auch im nahen Ausland treten diese Katastrophen immer häufiger auf, und haben auch Auswirkungen auf die Schweiz. Da das Risiko, von einer Naturkatastrophe in der Schweiz betroffen zu werden, stetig steigt, ist es wichtig bei einem Eintreten einer Naturkatstrophe richtig und schnell zu reagieren. Ein geeignetes Tool dafür sind Social-Medias, da diese von vielen Menschen genutzt werden und die Informationen innert Sekunden für alle zugänglich gemacht werden können. In vielen Gebieten auf der Welt werden die sozialen Medien schon zahlreich als Disastertool für Warnungen oder auch als Informationsaustausch benutzt.

Ziel der Arbeit ist es, die verschiedenen Posts über die in der Schweiz aufgetretenen Naturkatastrophen mittels Data-Mining zu untersuchen. Dadurch kristallisierte sich die Forschungsfrage: «Ob und inwieweit Soziale Medien in der Schweiz als Katastrophen-Assistenztools in der Praxis benutzt werden» heraus. Diese Daten werden anhand des Knowledge Discovery in Databases (KDD) selektiert, bereinigt und analysiert. Dieser KDD-Prozess enthält acht verschiedene Schritte, welche teils wiederholt werden, um eine aussagekräftige Analyse durchzuführen. Die Datengewinnung wird mit dem Tool Webscraper.io vollzogen und die automatisierten Schritte mithilfe R und Python geschrieben. Diese Datengewinnung wird von den Social-Medias Twitter und Facebook generiert. Die letzten Schritte des KDD-Prozesses werden mithilfe der Apriori-Methode ausgewertet.

Nach den KDD-Schritten wurden somit 7 Assoziationsregeln erstellt, mit denen man die Daten analysieren und interpretieren konnte. Die Analyse zeigte auf, dass in der Schweiz auf Social-Medias kaum über Naturkatastrophen berichtet wird. Es wurden 187 Beiträge in die Kategorie «Government» eingetragen, somit ist ungefähr jeder 12. Beitrag von staatlichen Instituten und betreffen grösstenteils regionale Naturkatastrophen. Die grösste Gruppe wurde als Einzelpersonen klassifiziert. Des Weiteren stellte sich heraus, dass die Posts meist während der Naturkatastrophe verfasst wurden und somit keine explizite Warnung ausgesprochen wurde. Die Organisationen, welche am meisten vorkamen, waren der TCS, die EMSC und der Verband der "Schweizer Bauern". Diese arbeiteten jedoch nicht zusammen und dokumentierten die Katastrophen nur sporadisch. Auffällig war, dass die Jahreszeiten Sommer und Winter sehr präsent waren und die anderen kaum auftauchten.

Die gesammelten Datensätze und der dazugehörige Code für die Regel-Auffindung können in Zukunft mit Anpassungen weitere Informationen über diese Thematik liefern. Darüber hinaus kann die Datenbank noch mit weiteren Daten der gleichen Form ergänzt werden um die Regeln zu erweitern und zu verbessern. Die Integrierung anderer Länder in die Datenbank könnte einen weiteren Analysestandpunkt darstellen, da dadurch die Verwendung der Social-Medias in dieser Thematik, in den verschiedenen Ländern eine anders grosse Bedeutung darstellen.