Erarbeitung der Anforderungsspezifikation des ERP-Moduls "Verkaufs- und Produktionsforecast"

Erarbeitung der Anforderungsspezifikation des ERP-Moduls "Verkaufs- und Produktionsforecast"
Requirements Engineering (RE)

Kontext

Die MAA (Mineralquellen Adelboden AG) ist eine Getränkeproduzentin. Um die Verfügbarkeit der Produkte zu gewährleisten, hat die MAA drei Pläne im Einsatz: Die Verkaufs-, die Produktions- und die Beschaffungsplanung. Die Problematik ist, dass die Pläne gegenwärtig nicht miteinander verknüpft sind, was die Abstimmung der drei Pläne schwierig gestaltet. Zudem sind die Erstellenden der Pläne mit diversen Problematiken und internen sowie externen Faktoren konfrontiert, welche die Erstellung der drei Pläne zusätzlich erschwert. Um die Problematiken in der gesamten Lieferkette zu lösen, hat die MAA beschlossen, ein neues Modul namens «Verkaufs- und Produktionsforecast» einzuführen.

Ziel

Das Ziel der Bachelor-Thesis ist es, die Anforderungen an das Modul zu ermitteln, zu priorisieren, zu dokumentieren und die technische Machbarkeit zu prüfen. Das Endergebnis stellt eine erste Version einer vollständigen Anforderungsspezifikation dar. Damit wird folgende Fragestellung operationalisiert: Welche Anforderungen sind aus Sicht der MAA zentral für die Grundlage eines Verkaufs-, Beschaffungs- und Produktionsforecast für Getränkeproduzenten? Als zusätzliches Ziel wurde gesetzt, verschiedene Methoden von Benutzerakzeptanztests zu vergleichen und eine Empfehlung für den Test bei der MAA auszusprechen. Dementsprechend wird folgende Fragestellung ebenfalls behandelt: Welche Vorgehensweisen bestehen bei den Benutzerakzeptanztests und welche ist, im Falle der MAA, aus Sicht der Verfasserin geeignet?

Methoden

Die theoretischen Grundlagen zum Requirements Engineering wurden in einer Literaturrecherche ermittelt und gezielt eingesetzt. Die Informationsbeschaffung zum Kontext sowie die Anforderungserhebung wurden mittels semistrukturierten Interviews durchgeführt. Die Priorisierung der Anforderungen erfolgte mit der MoSCoW-Priorisierungsmethode. Zudem wurden drei verschiedene Methoden für die Durchführung von Benutzerakzeptanztests d0kumentiert und miteinander verglichen.

Ergebnisse

Es wurden acht Stakeholder ermittelt, welche aufgrund ihres Interesses und/oder Macht für die Anforderungserhebung selektiert wurden. Im Rahmen der acht semistrukturierten Interviews sowie zuvor ermittelten Anforderungen wurden gesamthaft 70 funktionale Anforderungen, 19 Qualitätsanforderungen und drei Rahmenbedingungen ermittelt und dokumentiert. Von den gesamthaft 91 Anforderungen wurden 53 Anforderungen als «Must Have»-Anforderungen priorisiert. Die technische Machbarkeit der einzelnen Anforderungen wurde zu einem grossen Teil als «gegeben» eingestuft, lediglich acht aller geprüften Anforderungen wurden für eine erneute Prüfung und Präzisierung mit einem anderen Status versehen. Auf Grundlage des Vergleichs der Benutzerakzeptanztests sowie des Wissens der Verfasserin empfiehlt die Verfasserin eine gemischte Vorgehensweise beim Testen. Diese enthält als Grundlage das PEF-Rahmenwerk, welches durch die Reduktionsmethode der Black-Box Teststrategie ergänzt wird.