Effizienzsteigerung durch digitale Prozessoptimierung in der Umweltbilanzierung der BFH
Die jährlich durchgeführte Treibhausgasbilanz (THG-Bilanz) der Berner Fachhochschule (BFH) stellt ein zentrales Instrument zur operativen Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie dar. Der aktuelle Bilanzierungsprozess ist jedoch stark manuell geprägt, basiert auf dezentral erfassten Excel-Daten und weist erhebliche Schwächen hinsichtlich Effizienz, Datenqualität und Nachvollziehbarkeit auf. Insbesondere die manuelle Übertragung von Informationen, fehlende Validierungsmechanismen und medienbruchbedingte Redundanzen erschweren die konsistente Erstellung einer verlässlichen Gesamtbilanz.
Ziel dieser Bachelorarbeit war es, innerhalb der bestehenden organisatorischen und technischen Infrastruktur der BFH praktikable Optimierungsansätze zu identifizieren und ein Konzept zur digitalen Prozessverbesserung zu entwickeln. Im Fokus stand dabei nicht die Datenerhebung durch die Departemente, sondern die zentrale Aufbereitung, Prüfung und Konsolidierung der gelieferten Daten.
Mittels strukturierter Methoden wie der BPMN-Modellierung, SWOT- und NESTT-Analyse wurde der Ist-Zustand detailliert untersucht. Auf Basis dieser Analyse entstand ein gestuftes Optimierungskonzept, das auf bereits vorhandene Microsoft-Werkzeuge aufbaute. Der vorgeschlagene Technologie-Stack, bestehend aus Power Query, Power BI, SharePoint und Microsoft Fabric, ermöglichte die Automatisierung repetitiver Prozesse, die Einführung datenvalidierender Eingabemasken sowie den Aufbau zentraler Monitoring-Dashboards. Die Bewertung der Lösung entlang der NESTT-Kriterien zeigte ein hohes Potenzial für Effizienzgewinne, Fehlerreduktion und verbesserte Datenverfügbarkeit.
Die vorgeschlagenen Massnahmen gliederten sich in kurzfristige (z. B. automatisierte Datenübernahme), mittelfristige (z. B. strukturierte Datenhaltung mit Status-Dashboards) und langfristige Schritte (z. B. API-basierte Eingabemasken). Ein Pilotprojekt in einzelnen Departementen wurde empfohlen, um die technische und organisatorische Machbarkeit iterativ zu prüfen.
Diese Arbeit zeigte exemplarisch, wie mit vorhandenen digitalen Mitteln ein datenintensiver, fehleranfälliger Prozess in eine moderne, skalierbare Reportingstruktur überführt werden konnte. Sie leistete damit einen konkreten Beitrag zur Digitalisierung der Nachhaltigkeitsberichterstattung im öffentlichen Bildungswesen und stärkte die strategische Steuerungsfähigkeit der BFH.