Die Rolle von Speziesismus beim Konsum von Fleisch aus Massentierhaltung
Die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher will ein gutes Leben führen und Entscheidungen treffen, die ihren aktuellen Bedürfnissen entsprechen, ohne die Umwelt zu gefährden. Doch die meisten, wenn nicht alle Verbraucherinnen und Verbraucher zeigen Verhaltensweisen, die negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. So auch beim Fleischkonsum, bei welchem der Verbrauch, sowie die Herstellung des Produktes mit Schädigung anderer Lebewesen verbunden ist. Speziesismus ist eine Form der Diskriminierung, bei welcher angenommen wird, dass manche Spezies wichtiger sind als andere. Menschen ziehen dabei Grenzen, um die Ausbeutung von Tier und Pflanzen zu rechtfertigen, indem sie sich einen höheren Status zuschreiben als nicht-menschlichen Lebewesen.
Welche Rolle der Speziesismus beim Fleischkonsum, sowie beim Konsum von Produkten, die aus der Massentierhaltung stammen, spielt, soll in der vorliegenden Bachelorarbeit untersucht werden. Dabei werden ebenfalls alternative Erklärungsmöglichkeiten, wie das Moral Disengagement als auch das Meat Paradox in Betracht gezogen. Der Fokus der Arbeit liegt auf dem Fleischkonsum und wie dieser von Konsumentinnen und Konsumenten gerechtfertigt wird.
Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurde eine qualitative Studie zu den Meinungen und Ansichten der Konsumentinnen und Konsumenten durchgeführt. Es wurden Ansichten zum Konsum und den Tieren, als auch der Einfluss der alternativen Erklärungsmöglichkeiten untersucht. In den semistrukturierten Interviews sind den Teilnehmenden offene Fragen gestellt worden, welche im Anschluss ausgewertet wurden. Bei der Auswahl der Teilnehmenden wurde bewusst darauf geachtet, dass verschiedene Altersgruppen und Ernährungsweisen vertreten sind.
Die Ergebnisse der Interviews zeigen, dass der neben dem Speziesismus auch das Moral Disengagement eine Rolle beim Konsum von Fleisch aus Massentierhaltung spielt. Eine weniger grosse Rolle spielt beim Fleischkonsum basierend auf den Ergebnissen das Meat Paradox. Im Weiteren zeigen die Ergebnisse, dass sich die Konsumentinnen und Konsumenten bewusst sind, welche umweltschädlichen Auswirkungen der Fleischkonsum hat. Sowie das die Massentierhaltung von vielen als problematisch angesehen wird.
Weiterführende Forschungen im Bereich umweltschädliches Konsumverhalten könnte auf den Zusammenhang zwischen Speziesismus und Moral Disengagement ausgerichtet sein.