Datenräume im Kanton Bern: Eine Literaturanalyse zu Definition, Umsetzung, Sicherheit und Datenschutz im digitalen Zeitalter
Eine Analyse und Bewertung des Reifegrads des Datenmanagements durch die Theorie und die Erstellung eines Modells
Kontext
Mit der Digitalisierung werden durch alltägliche Aktivitäten immer mehr Daten erzeugt, und es ist wichtig, diese Daten in relevante und notwendige Informationen umzuwandeln, um strategische Entscheidungen zu treffen. Es gibt auch die Notwendigkeit, die Sicherheit und den Schutz personenbezogener Daten zu gewährleisten und zu verhindern.
Diese Herausforderungen stellen sich auch für öffentliche Institutionen wie dem Kanton Bern, die mit einem zunehmend digitalen und vernetzten Umfeld konfrontiert sind. Die öffentliche Verwaltung muss mit riesigen Datenmengen aus verschiedenen Bereichen wie Gesundheit, Bildung und Mobilität umgehen und die sichere Aufbewahrung und effiziente Verwaltung solcher sensiblen Informationen gewährleisten.
In diesem Zusammenhang spielen Data Spaces eine Schlüsselrolle. Sie stellen eine technologische Infrastruktur dar, die es ermöglicht, Daten auf sichere und kontrollierte Weise zu verwalten, auszutauschen und zu analysieren. Über Datenräume können Unternehmen und öffentliche Einrichtungen auf die Daten zugreifen, die sie für strategische Entscheidungen benötigen, ohne die Sicherheit und Vertraulichkeit der Informationen zu gefährden. Es handelt sich um eine innovative Lösung, die den Herausforderungen der Digitalisierung begegnet, die Optimierung der Datennutzung ermöglicht und die Datensouveränität, Transparenz und Effizienz fördert.
Ziele
Die vorliegende Untersuchung verfolgt zwei Ziele: die genaue Definition von Datenräumen und die Beurteilung ihrer Anwendbarkeit im Kontext des Kantons Bern. Das Ziel ist es, den Reifegrad des Datenmanagements zu entschlüsseln und die Barrieren zu bestimmen, die die Integration von Datenräumen beeinflussen könnten. Durch diese Analyse will die Arbeit konkrete Empfehlungen für die Einführung von Data Spaces geben, mit dem Ziel, den Übergang zu einem stärker integrierten und sicheren Datenmanagement im öffentlichen Sektor zu erleichtern.
Ziel ist auch ie Beantwortung der zentralen Forschungsfrage: "Was sind Data Spaces und ist der Maturitätsgrad des Datenmanagements des Kantons Bern genügend entwickelt, um Data Spaces zu integrieren und damit zur digitalen Transformation des öffentlichen Sektors beizutragen?"
Methodik
Der für diese Studie gewählte methodische Ansatz gliedert sich in zwei Teile.
Der erste Teil ist durch die Durchsicht von akademischer Literatur und Branchendokumenten gekennzeichnet. Dieser Teil dient dazu, das Thema Datenräume besser zu verstehen. Der zweite Teil ist geprägt von einer qualitativen Informationsrecherche durch Interviews mit Experten für Datenmanagement und digitale Technologien im Kanton Bern.
Um die besten Informationen zu erhalten, wurde ein Modell, das "Data-Spaces- wheel", erstellt, das das theoretische Wissen über Datenräume zusammenfasst und aufzeigt, was wichtig ist, um einen idealen Datenmanagement-Maturitätsgrad zu erreichen. Mit diesem Ansatz konnten nicht nur bestehende Lücken, sondern auch Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert werden, was ein tiefes Verständnis der Mechanismen und der Dynamik bei der Umsetzung von Data Spaces ermöglichte.
Ergebnisse
In einem ersten Schritt wurden Datenräume, ihre Entwicklung, ihre Nutzung und ihre Entstehung definiert.
Die Analyse ergab, dass das Bewusstsein für Datenräume in der Schweiz auf nationaler Ebene weit verbreitet ist, aber auch eine erhebliche Diskrepanz auf kantonaler Ebene besteht. Das Datenmanagement im Kanton Bern weist einen Reifegrad auf, der noch nicht weit genug fortgeschritten ist, um eine umfassende und effektive Umsetzung von Datenräumen zu unterstützen, gleichzeitig werden aber Anstrengungen unternommen, um mit der Digitalisierung Schritt zu halten.
Im Rahmen der Studie wurden auch die Haupthindernisse für die Einführung identifiziert, darunter der Mangel an geeignetem technischem Wissen, kultureller Widerstand gegen Veränderungen und Mängel in der bestehenden Infrastruktur.
Schliesslich lieferte die Untersuchung die Grundlage für mögliche künftige Studien für die verschiedenen Abteilungen des Kantons Bern; sie gab einen Überblick über den Reifegrad des Datenmanagements, an dem weiter gearbeitet werden kann, und stellte das Thema Datenräume vor.