Chancengerechtigkeit an der BFH: Eine Betrachtung der sozialen Herkunft von Studierenden

Chancengerechtigkeit an der BFH: Eine Betrachtung der sozialen Herkunft von Studierenden
Betrachtung von unterschiedlichen sozialen Hintergründen an der BFH

Kontext
Die Schweiz zeichnet sich durch ein vielfältiges und gut vernetztes Hochschulsystem aus. Soziale Herkunft, ererbte Privilegien und äussere Einflussfaktoren sollen beim Zugang zur tertiären Bildung keine Rolle spielen. Grundsätzlich sollte es daher jedem Menschen möglich sein, an einer dieser Hochschulen zu studieren. Statistiken zeigen jedoch, dass in der Schweiz nach wie vor Soziale Reproduktion zwischen den Generationen vorherrscht. Ob junge Erwachsene ein Studium aufnehmen, hängt also nicht nur von ihrer Begabung oder ihrem Talent ab. Vielmehr wird die Möglichkeit auch durch äussere Einflussfaktoren, insbesondere durch das Elternhaus, geprägt.

Zielsetzung
Die Bachelor-Thesis hat zum Ziel, individuelle Geschichten von Studierenden der Berner Fachhochschule (BFH) sichtbar zu machen. Im Rahmen der Arbeit wird der Fokus darauf gerichtet, ob sich die Studierenden in Bezug auf ihre soziale Herkunft, das Bildungsniveau der Eltern oder andere soziale Einflussfaktoren voneinander unterscheiden. Zudem wird eruiert, welche konkreten Herausforderungen Studierende der BFH zu bewältigen haben. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse werden Handlungsempfehlungen evaluiert, welche aufzeigen, wie Personen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen besser in die Tertiärstufe integriert werden können.

Methodik
Zur Beantwortung der Forschungsfrage «Wie erleben Studierende mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen ihr Studium an der BFH?», wurden problemzentrierte Interviews mit sechs BFH-Studierenden durchgeführt. Das primäre Forschungsinteresse fokussierte dabei auf die Analyse der sozialen Herkunft sowie das Erleben der Studienzeit seitens der Befragten.

Ergebnisse
Die Ergebnisse der qualitativen Interviews bieten Einblicke in die sozialen Hintergründe der interviewten Personen. Es zeigt sich, dass die genannten Hintergründe teilweise stark voneinander abweichen. Die Resultate veranschaulichen weiter, dass verschiedene Faktoren der Bildungsungleichheit bei den interviewten Personen vorhanden sind. So stellen unter anderem die ökonomischen Verhältnisse der Eltern einen entscheidenden Faktor für
den Verlauf des Bildungsweges dar. Des Weiteren wurde eruiert, dass die Befragten bei der Entscheidung für eine tertiäre Ausbildung durch ihr soziales Umfeld geprägt und beeinflusst wurden. Die Mehrheit der Befragten sieht sich jedoch aufgrund ihrer sozialen Herkunft weder diskriminiert noch besonders privilegiert. In diesem Zusammenhang zeigt sich auch, dass die interviewten Personen, unabhängig ihrer sozialen Herkunft, während ihrer Studienzeit mit ähnlichen Schwierigkeiten und Herausforderungen konfrontiert sind.