Ausbildungsoffensive in der Pflege - eine Machbarkeitsanalyse
Handlungsempfehlungen zur Unterstützung der Ausbildungstätigkeit im Kanton Bern
Kontext und Ziel
Das schweizerische Gesundheitssystem sieht sich in Anbetracht der demografischen Entwicklung in den kommenden Jahren mit einem erhöhten Personalbedarf konfrontiert. Prognosen zeigen, dass bis ins Jahr 2029 rund 36'500 zusätzliche Pflegefachkräfte benötigt werden. Der wachsende Personalbedarf kann zum heutigen Zeitpunkt nicht hinreichend durch die aktuelle Anzahl an Ausbildungsabschlüssen gedeckt werden. Zur Gewährleistung der Patientensicherheit und der Pflegequalität sowie zur eigenen Bedarfsdeckung ist eine Erhöhung der Ausbildungstätigkeit in der Pflege erforderlich.
Dabei stellt sich die Frage, wie sich die Rekrutierung, die Voraussetzungen in den Betrieben und Bildungsinstitutionen sowie die geplante Umsetzung der Ausbildungsoffensive auf dieses Ziel auswirken und inwiefern die Ausbildungstätigkeit unterstützt werden kann. Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht darin, Handlungsempfehlungen zur Unterstützung der Ausbildungstätigkeit im Kanton Bern abzugeben.
Methode
Anhand einer Literaturrecherche sowie mittels qualitativer Forschung in Form von acht teilstrukturierten Interviews mit Expertinnen und Experten konnte ein vertiefter Einblick in die Thematik der Ausbildungstätigkeit gewonnen werden.
Ergebnisse
Die zentralen Ergebnisse zeigen auf, dass zur Unterstützung der Ausbildungstätigkeit dem Stellenwert der Ausbildung, den ausreichenden Ausbildungs- und Personalressourcen, der Zusammenarbeit der massgeblichen Akteure, der Erhöhung der Berufs- und Ausbildungsattraktivität, der Darstellung des Berufsbildes sowie der gezielten Ansprache der ermittelten Zielgruppe mit geeigneten Massnahmen eine wichtige Bedeutung zukommt. Weiter zeigt sich, dass im Kanton Bern eine Erhöhung der Ausbildungsleistung in Anbetracht der Ausbildungsqualität nur an der Höheren Fachschule und unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls an der Fachhochschule möglich ist. Daher bedarf es innovativer Ansätze in Form von neuen Ausbildungs- und Versorgungsmodellen, um die Ausbildungstätigkeit zu unterstützen und die Pflegequalität zu sichern.
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