Green Transformational Leadership: Der Einfluss von Führungskräften auf das umweltfreundliche Verhalten von Mitarbeitenden

Kontext
Unternehmen stehen zunehmend unter Druck, ihre negativen Umweltauswirkungen zu reduzieren und nachhaltigere Praktiken im Arbeitsalltag zu integrieren. Während technologische Innovationen und formelle Umweltrichtlinien wichtige Grundlagen schaffen, zeigt die Forschung, dass der eigentliche Wandel zu mehr Nachhaltigkeit stark von den Menschen innerhalb der Organisationen abhängt. Besonders die Rolle der Führungskraft rückt dabei in den Vordergrund. Sie sind Schlüsselpersonen für das umweltfreundliche Verhalten der Mitarbeitenden und können positiv auf die nachhaltige Transformation wirken. Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht, welchen Einfluss Green Transformational Leadership auf das freiwillige umweltfreundliche Verhalten von Mitarbeitenden in Schweizer Unternehmen hat.
Problemstellung und Zielsetzung
Obwohl viele Unternehmen bereits formelle Umweltmanagementsysteme und Richtlinien etabliert haben, reichen diese allein oft nicht aus, um tatsächliche Veränderung zu bewirken. Die Frage, wie Führungskräfte gezielt umweltfreundliches Verhalten fördern können, ist bislang in der Forschung nur unzureichend beantwortet. Vor diesem Hintergrund zielt die vorliegende Bachelorarbeit darauf ab, den Einfluss von Green Transformational Leadership auf das freiwillige umweltfreundliche Verhalten von Mitarbeitenden in Schweizer Unternehmen zu untersuchen. Der Führungsstil Green Transformational Leadership soll hier einen gezielten Ansatz liefern, um umweltfreundliches Verhalten in Unternehmen zu fördern. Die Arbeit soll einen theoretischen Beitrag zur Green Transformational Leadership-Forschung leisten und praktische Implikationen für Unternehmen und Führungskräfte bieten, die ihre Umweltperformance verbessern möchten. Die Ergebnisse sollen aufzeigen, wie umweltfreundliches Verhalten in Schweizer Unternehmen gefördert werden kann.
Methodik
Die Untersuchung basiert auf einer quantitativen Online-Umfrage, an der 135 Arbeitnehmende aus Schweizer Unternehmen teilgenommen haben. Zum Einsatz kamen validierte Messinstrumente für Green Transformational Leadership, umweltfreundliches Verhalten, Umweltleidenschaft und Motivation auf Basis der Self-Determination Theory. Die Auswertung erfolgte mittels deskriptiver Statistik, Korrelations-, Regressions-, Mediations- und Moderationsanalysen sowie t-Tests und ANOVA.
Ergebnisse
Die Resultate zeigen einen signifikanten positiven Einfluss von Green Transformational Leadership auf das freiwillige umweltfreundliche Verhalten der Mitarbeitenden. Alle vier Kernelemente von GTL - der idealisierter Einfluss, die inspirierende Motivation, die intellektuelle Stimulierung und die individuelle Berücksichtigung - korrelieren positiv mit umweltfreundlichem Verhalten. Die Umweltleidenschaft spielt dabei eine vermittelnde Rolle. Die einzelnen Dimensionen von GTL weisen den stärksten Effekt als Gesamtkonstrukt auf, was auf die Bedeutung eines ganzheitlichen Führungsansatzes hinweist. Zudem bleibt der positive Einfluss von GTL auch dann bestehen, wenn formelle Umweltrichtlinien bereits vorhanden sind. Die Ergebnisse unterstreichen die strategische Bedeutung von Führungskräften für die erfolgreiche Umsetzung von Nachhaltigkeitsinitiativen und zeigen auf, dass Unternehmen gezielt in die Entwicklung von Green Transformational Leadership investieren sollten, um das Engagement ihrer Mitarbeitenden für ökologische Nachhaltigkeit zu stärken.